19.02.2020: HSG Rodenstein - FSG Dieburg/Gr.-Zimmern
von Rebecca Marquardt

Am Mittwochabend traten die Damen der HSG Rodenstein aufgrund einer Spielverlegung zu ungewohntem Zeitpunkt gegen die FSG Dieburg/Gr.-Zimmern an. Der Gegner rangiert derzeit auf Platz 4 der Tabelle, während die HSG sich selbst auf dem vorletzten Platz wiederfindet. Trotz dieses Abstands in der Tabelle rechnete man sich eine Chance aus, die Partie womöglich für sich entscheiden zu können - hatte man doch das Hinspiel aufgrund eines schlechten Starts in die zweite Hälfte nur knapp mit drei Toren verloren. Mit einem breit aufgestellten Kader, ergänzt durch vier gut integrierte A-Jugendliche, erhoffte man sich zudem die Abwesenheit von Leistungsträgerin Nasrin Nezami, der drittbesten Werferin der Liga, kompensieren zu können.

Beide Mannschaften starteten nervös in das Spiel. Technische Fehler und vor allem eine Vielzahl von Fehlwürfen prägten das Bild auf beiden Seiten. Erst nach mehr als 5 Minuten fiel das erste Tor und Rodenstein ging 1:0 in Führung. Dennoch ließ sich die Nervosität dadurch nicht abschütteln. Durch einen Ballverlust verhalf man auch der FSG wenig später über einen Gegenstoß zu ihrem ersten Treffer. In diesem Muster verliefen auch die folgenden 15 Minuten. Nicht nur im Angriff produzierten beide Seiten Fehler, sondern auch in der Abwehr. Das hatte zur Folge, dass alle Tore nach dem 1:1 bis zum 3:3 nur über Starfwürfe erzielt wurden und sich der Spielstand weiter auf Augenhöhe entwickelte. Erst beim 4:7 in der 20. Minute gelang es den Dieburger Damen sich erstmals weiter abzusetzen, was sich zwei Minuten später durch zwei schnelle Tore von Silke Darmstädter beim 6:7 aber fast wieder relativiert hatte. Der Gast reagierte daraufhin mit seiner ersten Auszeit und konnte sich im Anschluss wiederum selbst mit zwei schnellen Toren wieder auf drei Tore absetzen. Dieser zwei bis drei Tore Rückstand hielt sich in Folge auch konstant über den restlichen Verlauf der ersten Halbzeit hinweg, sodass man mit 10:12 in die Pause ging.

Ähnlich wie im Hinspiel verschlief die HSG den Anfang der zweiten Hälfte. Erstmals geriet man mit 4 Toren in den Rückstand und der erste Treffer auf Heimseite fiel erst nach 6 Minuten. Dafür verantwortlich waren erneut die vielen Fehlwürfe und vergebenen Chancen in den Rodensteiner Reihen. Bis Mitte dieses zweiten Durchgangs war es auch den zuverlässigen Treffern von Neele Seeger und mehreren Paraden von Katharina Götzinger geschuldet, dass man beim 18:20 mit noch gut 10 Minuten zu spielen immer noch in Reichweite war. Doch in diesen letzten 10 Minuten schien die Konzentration beim Gastgeber dann doch wieder zu schwinden und man ließ vor allem in der Abwehr zu viel zu, während man vorne nicht wirklich konsequent punkten konnte. Dem zur Folge musste man sich letztendlich 21:27 geschlagen geben.

Die Höhe der Niederlage fällt damit, betrachtet man die hohen Fehlerquoten auf beiden Seiten und den sich lange Zeit auf Augenhöhe gestaltenden Spielstand, leider etwas zu hoch aus. Dennoch muss man sagen, dass es Dieburg gelang, in der zweiten Halbzeit etwas sicherer aufzutreten und damit die Fehler besser in den Griff zu bekommen, während das für Rodenstein nur selten galt. Auch in der Abwehr spielte Dieburg etwas schlauer und verschuldete nur drei 2 Minuten Strafen und vier Siebenmeter, während hier auf Heimseite sechs Strafzeiten und neun Starfwürfe stehen.

Das Spiel hat gezeigt, dass die Damen der HSG Rodenstein durchaus in der Lage sind auch mit den Mannschaften auf den vorderen Tabellenplätzen mitzuhalten, aber hinsichtlich Spielsicherheit und Fehlervermeidung dennoch das Quäntchen fehlt, das dann auch bis zum Ende durchzuhalten und ein entsprechendes Ergebnis zu erzielen.

Tore: Neele Seeger (9/3), Silke Darmstädter (5), Anna Delp (4), Alev Barleben (1), Nele Klöppinger (1) und Larissa Abraham (1)

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